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Dem Bach seinen Raum – neue Strategien für die Renaturierung der Landschaft
19. März 2018 | 19:30-21:30
Dem Bach seinen Raum – neue Strategien für die Renaturierung der Landschaft
BDA Montagsgespräch
Das BDA Montagsgespräch am 19. März stellt zentrale Annahmen und Bilder, die der Landschaftsplanung bis heute zugrunde liegen, am Beispiel eines herausragenden Renaturierungsprojektes in Genf zur Diskussion!
Umsicht – Regards – Sguardi, so heißt der Baukultur- und Nachhaltigkeitspreis für die zukunftsfähige Gestaltung des Lebensraums, der alle drei Jahre vom Schweizer Ingenieur- und Architektenverein SIA vergeben wird. Mit der Auszeichnung würdigt der SIA Projekte, die sich durch einen umfassenden interdisziplinären Ansatz ebenso wie durch Weitsicht und Sorgfalt auszeichnen.
Im Rahmen des Montagsgespräches stellen wir eines der ausgezeichneten Projekte vor: Revitalisation de l’Aire, Genève. Bis in die 1940er-Jahre griff man mit Eindeichungen und Kanalisierung stark in den Flusslauf der l’Aire ein. Wasserqualität und Artenvielfallt litten so sehr, dass ab den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts die Aire als nahezu totes Gewässer galt.
Aus einem vom Kanton Genf ausgeschriebenen Wettbewerb für die Revitalisierung des Flusses, ging das Team Groupement Superpositions aus Architekten, Biologen, Hydrologen sowie Bau- und Umweltingenieuren als Sieger hervor. Ihr Vorschlag zur Renaturierung mit einem Neben- und Übereinander von kanalartigen und natürlichen Elementen wurde begleitet von einem intensiven und partizipatorischen Austausch mit Anwohnern, Landwirten, Umweltorganisationen und Kantonsvertretern. Entstanden ist eine differenzierte Landschaft, ein Hybrid aus Natur und Artifiziellem, die der Spagat zwischen zivilisatorischen und ökologischen Ansprüchen gelingt und die darüber hinaus eine außergewöhnliche und spürbare Gestaltungsfreude über alle Disziplinen auszeichnet.
Das Projekt Revitalisation de l‘Aire, Genève, stellt gewohnte Strategien der Renaturierung von Gewässern und im weiteren Sinn auch von Landschaftsräumen in Frage. Mit der Naturierung, beispielsweise von begradigten Bachläufen, wird auch hierzulande meist ein idealisiertes Naturbild verbunden. Gibt es dazu Alternativen? Und resultiert aus der Landschaftsgestalt eines konsequent nach ökologischen Zielen umgesetzten Projektes eigentlich automatisch ein gelerntes Bild von „Natur“?
Begrüßung und Einführung:
Simon Hubacher, Architekt, Vorstand SIA-Sektion International, Köln
Thomas Knüvener, Landschaftsarchitekt, Vorstand BDA-Köln
Projektvorstellung und Diskussion:
Georges Descombes, Landschaftsarchitekt, Atelier Descombes Rampini sa, Verfasser des prämierten Projekts „Revitalisation de l’Aire, Genève“, Genf (Vortrag in Englischer Sprache)
Stephan Lenzen, Landschaftsarchitekt, Vizepräsident des BDLA, Bonn/Köln
Simon Hubacher, Architekt, Vorstand SIA-Sektion International, Köln
Moderation:
Thomas Knüvener, Landschaftsarchitekt, Vorstand BDA, Köln
Das Montagsgespräch findet in Kooperation mit dem Schweizer Ingenieur- und Architektenverein SIA / SIA-Sektion International statt.
19. März 2018, 19:30-21:30 Uhr | Stiftung für Kunst und Baukultur Ulrich und Britta Findeisen, Venloer Str. 19, 50672 Köln | Veranstalter: BDA Köln | Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich
Foto: Inszenierte Natur: An den nicht überdeckten Abschnitten erleichtern Sitzstufen den Zugang zum ehemaligen Kanal, das Gewässer wird zu einem „Wassergarten“. Picknickplätze machen den Uferbereich zum Naherholungsgebiet für die Bevölkerung. ©Groupement Superpositions
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