Vorstand

Der Vorstand im hdak wird von der Mitgliederversammlung gewählt und ist für drei Jahre im Amt berufen. Insgesamt besteht derzeit aus acht Personen, die sich ehrenamtlich in der Führung und Verwaltung des Vereines sowie der Umsetzung seiner vielfältigen Aktivitäten engagieren. Seine Aufgaben ergeben sich aus der Satzung.

Der Vorstand trifft sich alle zwei Monate zur Vorstandssitzung. Der erste Teil der Sitzung widmet sich der Programmkonferenz, zu der alle Interessierten eingeladen sind. Im zweiten Teil der Sitzung befasst sich der Vorstand mit internen Angelegenheiten des Vereins.

Das hdak stellt sich vor: hdak Statements 2017


Prof. Christl Drey, Vorsitzende im hdak (christl.drey@hda-koeln.de)

Christl Drey ist Planerin und Architektin, 20 Jahre freiberuflich in Köln, danach 17 Jahre Professorin für Städtebau an der Universität Kassel, seit 2013 wieder in Köln tätig. Sie war Gründungsmitglied des hdak und ist gegenwärtig ein drittes Mal Vorsitzende des Vorstandes.

„Was mich inhaltlich umtreibt im hdak? In der Regel zu Vieles. Aber die Vielfalt unserer baukulturellen Themen und der Menschen, die sich um uns herumtummeln und kurz und kräftig miteinander kommunizieren, wird bleiben. Es ist unser geschätztes Alleinstellungsmerkmal in Köln. Dennoch: Ich sehe inhaltliche Schwerpunkte, um die ich mich in nächster Zeit kümmern möchte. In Stichworten:

  • umsetzbare Modellprojekte für eine zweite Kölner Wohnreform, sozial und baukulturell;
  • Leitbilder und Szenarien für die Entwicklung der Stadtviertel, der gesamten Stadt und seiner Ränder;
  • bessere und innovativere Gestaltung des öffentlichen Raumes, inkl. Zwischennutzungen und Kunstaktionen, inklusive Freiräume, und Kulturlandschaft;
  • mehr kritisch-konstruktiven Dialog und Diskurs mit der Politik.

Und zur Vereinsarbeit ganz praktisch? Da sehe ich die Notwendigkeit:

  • Ganz dringend: Sponsorenmittel einwerben.
  • Öffentlichkeitsarbeit und Außenwirkung verstärkt zu professionalisieren.
  • Mit neuen Formaten junge Besucher und Mitglieder zu akquirieren.

Sich um unseren Standort zu kümmern, also um Kubus und Agrippaviertel. Und auch schon mal über eine Zeit „nach dem Kubus“ nach zu denken.“


 

Jürgen Keimer, stellv. Vorsitzender im hdak (juergen.keimer@hda-koeln.de)

„Als das Haus der Architektur im Jahr 2005 gegründet wurde, hatte mein Ruhestand gerade begonnen; bis dahin war ich Leiter der Redaktionsgruppe Aktuelle Kultur in WDR 5. Da mich Kölns Stadtgestalt, seine Architektur und Baugeschichte seit langem interessieren, bin ich Mitglied im hdak geworden.

Schon im ersten Jahr konnte ich am Programm des hdak mitarbeiten und ich habe von Anfang an die Meinung der ersten Geschäftsführerin Ute Chibidziura unterstützt, dass eine wöchentliche Veranstaltung bald zu einem Alleinstellungs-merkmal des hdak werden könnte. Die vergangenen Jahre haben Ute Chibidziura recht gegeben.

Auch nachdem ich Mitglied im Vorstand des hdak geworden bin, ist die Arbeit am Programm für mich von hohem Interesse. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Themen, die sich direkt mit aktuellen Situationen, mit umstrittenen Plänen oder mit Missständen befassen, beim Publikum besser ankommen als theoretischere Überlegungen ohne Köln-Bezug, so interessant und wichtig sie sein mögen.

Im Lauf der Jahre hat sich das hdak zu einem Ort entwickelt, an dem gegensätzliche Positionen in gegenseitigem Respekt vertreten werden können. Die inhaltliche Neutralität des Hauses der Architektur ist eine Voraussetzung dafür. Das hdak hat einen Beitrag zur Verbesserung der Streitkultur in Städtebau- und Architekturfragen geleistet und sollte das weiter tun.

Gute Beziehungen des hdak zur Verwaltung und zum Rat der Stadt sind notwendig, und zwar auf Augenhöhe. So kann das Haus der Architektur auch für die amtlich und politisch mit dem Schutz und der Weiterentwicklung der Stadtgestalt Beauftragten ein Ort der Meinungsbildung sein.“


Regina Stottrop, stellv. Vorsitzende im hdak (regina.stottrop@hda-koeln.de)

Regina Stottrop arbeitete knapp 10 Jahren als Stadtplanerin in Kölner Büros und an verschiedenen Hochschulen, bevor sie sich im Jahr 2000 mit ihrem eigenen Planungsbüro in Köln selbstständig gemacht hat. Sie ist seit 2008 Mitglied im Haus der Architektur und derzeit zum vierten Mal in den geschäftsführenden Vorstand des hdak gewählt.

„Durch die langjährige Tätigkeit in meinem Kölner Planungsbüro bin ich mit dem „schrillen Vierklang“ von Investorenansprüchen, Verwaltungsmaßgaben, Politikentscheidungen und Bürgerwillen in der Kölner Stadtplanung und Stadtentwicklung täglich konfrontiert. Die Misstöne entstehen nach meiner Erfahrung nicht unbedingt durch unauflösbare Widersprüche in den Positionen der vier Antagonisten, sondern eher durch das mangelnde Verständnis sowohl für die zunehmende Komplexität der Aufgabenstellung als auch für die Standpunkte der übrigen Parteien.

Kommunikation ist daher aus meiner Sicht ein extrem wichtiger Baustein in der Verhandlung über die gebaute Zukunft unserer Stadt. Hierfür findet sich im deutschen Planungs- oder Wettbewerbsrecht noch wenig Raum. Die Stadt Köln hat auf das Dilemma durch breit angelegte Werkstatt- und Planungsverfahren für große Entwicklungsgebiete wie etwa die Parkstadt Süd oder den Deutzer Hafen reagiert. Für alle Projekte in Köln ist dies kaum zu leisten.

Im Haus der Architektur ist es mir daher ein Anliegen, einen Dialog zwischen den Beteiligten auf Augenhöhe auch für weniger spektakuläre aber nicht minder wichtige Projekte, möglich zu machen. Die Erfahrung zeigt, dass alle Seiten einen Austausch auf neutralem Boden schätzen und dabei neue Annäherungen möglich werden.

Darüber hinaus ist es mir wichtig, die Bühne des hdak weiterhin zu nutzen, um externen Sachverstand und Best Practice Beispiele zu wichtigen Themen der Stadtplanung und Stadtentwicklung nach Köln zu holen. Im Zeitalter des Internets ist der Aufklärungs- und Informationsbedarf im direkten Gegenüber nicht kleiner sondern eher größer geworden. Mein Bestreben ist es, dass der Kubus hierfür auch künftig ein Ort der Zusammenkunft, der Information und des Netzwerkens bleibt, insbesondere für die interessierte Öffentlichkeit.

Das von mir im Jahre 2009 mitgegründete Netzwerk Baugemeinschaften im hdak befindet sich dankenswerter Weise bereits seit einiger Zeit in guten Händen anderer aktiver Personen im Haus der Architektur, die es nun als „Netzwerk für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen“ weiterführen.

 

 

Die Themen, die mich derzeit besonders beschäftigen sind weiterhin das gemeinschaftliche Wohnen, die Frage der Mobilität der Zukunft und der Wohnungsbau in Köln.“


Thomas Engel, Schatzmeister im hdak (thomas.engel@hda-koeln.de)


Dr. Ralf Brand, Vorstandsmitglied im hdak (ralf.brand@hda-koeln.de)

Ralf Brands Ideal ist – schlicht und programmatisch – die “happy city”. Das Handwerk dazu erlernte er u.a. durch seine Promotion an der University of Texas in Community and Regional Planning. Nach beruflichen Stationen an der Queen’s University Belfast und am Manchester Architecture Research Centre arbeitet er seit 2013 in einem Kölner Beratungsunternehmen, primär in EU Projekten. Seine Expertise und sein Engagement beim hdak erstreckt sich über verschiedene Bereiche:

  • Das Zusammenleben verschiedener sozialer und ethnischer Gruppen in der Stadt, auf öffentlichen Plätzen bis hin zu multireligiösen Gebetsräumen.
  • Nachhaltiges Bauen als Herausforderung für Ingenieure, Soziologen etc., um Gebäude zu schaffen, in denen unsere “hochkomplexe Alltagsbanalität” funktioniert.
  • Öffentlicher Raum als Schlüssel für Lebensqualität. Dazu gehört auch die Bespielbarkeit, Besitzbarkeit und Begegnungsfreundlichkeit einer Stadt.
  • Die Verkehrswende: Weg von verkehrsbedingtem Lärm, Gestank, Angst, Zerschneidung, Bewegungsmangel, Flächenfraß und Hässlichkeiten hin zu einem modernen ÖPNV, Fahrrad- und Fußverkehr, CarSharing und geteilten autonomen Fahrzeugen.
  • Gemeinschaftliches Bauen und Wohnen im Eigentum, zur Miete und in Genossenschaften.

Prof. Rüdiger Karzel, Vorstandsmitglied im hdak (ruediger.karzel@hda-koeln.de)

Rüdiger Karzel vertritt im Haus der Architektur die Schnittstelle zwischen akademischem Raum und Praxis. Sein Werdegang zum Architekten hat an der RWTH Aachen begonnen und führte ihn über die Stationen Seattle (University of Washington) und Zürich (ETH) zu einem vierjährigen Arbeitsaufenthalt in die Schweiz. Geprägt von der anspruchsvollen Architektur der Schweiz ist er seit 2006 selbstständig und begann seine Lehrtätigkeit an der TU Darmstadt. 2010 folgte der Ruf an die Technischen Hochschule Köln, wo er die Professur für Entwurf und Konstruktion übernommen hat. Parallel führt er mit zwei Partnern das Büro karzelwillkarzel Architekten.

Im hdak möchte er den Dialog zwischen der Fakultät für Architektur und dem architektonischen Diskurs in unserer Stadt stärken. Die Studierenden bearbeiten stets relevante lokale und regionale Themen, die wertvolle Impulse zur Entwicklung Kölns liefern. Zurzeit liegt ein Schwerpunkt auf dem gemeinnützigen und experimentellen Wohnungsbau. Solche Projekte und Studien werden im hdak zur Diskussion gestellt und damit stärker in der Stadt sichtbar. Konkrete Aufgaben und Zielsetzungen können gemeinsam mit dem hdak formuliert werden; dadurch werden die Studierenden und das Kollegium verstärkt in die Aktivitäten des hdak eingebunden.


Lynn Kunze, Vorstandsmitglied im hdak (lynn.kunze@hda-koeln.de)

Lynn Kunze hat 2018 den Master in Architektur an der TH Köln abgeschlossen und arbeitet seit 2021 als Lehrbeauftragte für Architekturtheorie, zuvor als wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Andreas Denk und Prof. Paul Böhm am Institut für Architektur, Konstruktion und Theorie. 2021 sie wurde zum Vorstandsmitglied des hdak gewählt.

Von 2018 bis 2021 war sie u.a. als Projektleiterin sowie in der Wettbewerbsleitung bei O&O Baukunst Köln tätig und ist zudem Teil des Organisationsteams von Syrien, Kunst und Flucht, das syrischen Künstler:innen eine Plattform in Köln bietet sowie Ausstellungen und Workshops konzipiert.

„Der Planer einer modernen, humanen Stadt müßte die Unterschiede übereinanderschichten statt sie zu segmentieren […]. Aus der Überlagerung ergeben sich komplexe, offene Grenzen. Das humane Rezept lautet: Verschiebung statt Linearität.“ (aus: Richard Sennett, Civitas)

Stadtplanung braucht mutige Ideen, manchmal sind es aber auch die zarten Interventionen, die eine Verbesserung der Situation hervorbringen können.

Die Erfahrung von Unterschiedlichkeiten, die laut Sennett zu der eigentlichen „Kultur der Großstadt“ führt, muss weiterhin in Köln gelebt und spürbar gemacht werden.

Ein reger Austausch zwischen den Bürger:innen der Stadt sowie den Planenden muss zwingend bei großen Projekten erforderlich sein. Der Stadtverwaltung möchte ich Mut zusprechen, auch mal neue Pfade einzuschlagen und z.B. mehr Projekte für gemeinschaftliches Wohnen möglich zu machen.

Köln braucht dringend ein Mobilitätskonzept, das nachhaltig aber auch gleichzeitig flexibel gestaltet wird, damit unsere und die nachfolgenden Generationen gut und gerne in dieser vielschichtigen Stadt leben wollen.

Als junges Mitglied im Haus der Architektur möchte ich eine Schnittstelle zwischen den Studierenden, der jungen Architekturszene sowie den „Alteingesessenen“ bilden und den Kubus als Ort des Austausches und Diskurses nutzen.“


 

Nachruf auf Erwin H. Zander, *1929 †2022, Ehrenvorsitzender im hdak

Das Haus der Architektur Köln hat einen schmerzlichen Verlust erlitten. Erwin H. Zander, Gründungs-vorsitzender und Ehrenvorsitzender des hdak, ist am Donnerstag, den 29. Dezember 2022, im Alter von 93 Jahren in Berlin gestorben.

2005 gründete er zusammen mit anderen Kölner Architekt:innen und Architektur-Interessierten den „Verein zur Förderung von Architektur und Städtebau e.V.“, den Träger des hdak (Haus der Architektur Köln).

Die Idee, Architektur und Stadtgestalt nicht nur mit Fachleuten und für Fachleute zu diskutieren, sondern sie zum Gegenstand des Gesprächs mit allen Interessierten der Stadtgesellschaft zu machen, entsprach Erwin H. Zanders offenem und vorurteilsfreiem Geist. Auf ihn geht auch der Titel der Veranstaltungsreihe des hdak zurück: „Jeden Dienstag 19 Uhr – eine Stunde Baukultur.“

2009 nahm er für das hdak aus den Händen des Bauministers Wolfgang Tiefensee den „Nationalen Preis für integrierte Stadtentwicklung und Baukultur“ entgegen. 2015 erhielt das hdak den Kölner Kulturpreis als Ehrenpreis der Jury.

82-jährig hat Erwin H. Zander im Jahr 2011 den Vorsitz des Hauses der Architektur Köln an Christian Schaller übergeben. Er ist dann zusammen mit seiner Frau Mariarita nach Berlin gezogen.

Erwin H. Zander hatte an der RWTH Aachen Architektur studiert und 1956 sein eigenes Architekturbüro in Köln gegründet. Eine Zeitlang schloss er sich der Architekten- und Ingenieurgemeinschaft Bauturm um Peter Busmann, Godfried Haberer, Peter Trint, Erich Schneider-Wessling und anderen an. Er wurde 1978 zum Professor an die Fachhochschule Düsseldorf berufen und zwar für die Lehrgebiete technischer Ausbau / Haustechnik und Entwerfen.

Ein außerordentliches Beispiel für entwerferischen Mut und Einfallsreichtum war das Wohn- und Atelierhaus, das er sich im Kölner Hahnwald gebaut hat: Der experimentelle Bau bestand aus acht Holzkuppeln in Leichtbauweise, eingefügt in einen großen, naturnahen Garten. Leider ist dieses Meisterwerk experimentierfreudiger Baukultur inzwischen einem Neubau gewichen.

Erwin H. Zanders Interessen reichten immer über die Fachgrenzen hinaus. So war er in den siebziger Jahren sowohl Zweiter Bundesvorsitzender des Deutschen Werkbunds als auch Erster Vorsitzender des Deutschen Werkbunds in NRW. Und er war engagierter Förderer der modernen Kunst, als langjähriges Mitglied des Kölnischen Kunstvereins und als dessen Vorsitzender von 1974 bis 2002.

Erwin H. Zander war den Menschen zugewandt. Er konnte zuhören, Menschen begeistern. Dass er außerordentlich gut vernetzt war, lag daran, dass er Fähigkeiten erkannte und die Interessen vieler Menschen teilte. Er war ein Mann der Verbindungen.

Der Kubus des Hauses der Architektur Köln auf dem Kölner Josef-Haubrich-Hof, gebaut nach Plänen von Professor Gernot Schulz, wäre ohne das Engagement und die Hartnäckigkeit Erwin H. Zanders nicht entstanden; als ein Provisorium auf Zeit geplant, erinnert es bis heute an den Gründungsvorsitzenden des Hauses der Architektur Köln.

Wir erinnern uns dankbar an Erwin H. Zander. Ihn zu kennen war eine Freude, mit ihm zusammenzuarbeiten war eine Bereicherung. Wir werden ihn nicht vergessen.

Für das Haus der Architektur Köln:

Prof. Christl Drey, Jürgen Keimer, Regina Stottrop, Vorstand hdak